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Wie unser Gehirn lernt

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Wie unser Gehirn lernt und warum Bilder dabei helfen


Stell dir vor, wir sitzen zusammen beim Kaffee und ich erzähle dir, was mir gerade zum Thema Lernen und Gedächtnis eingefallen ist und wie unser Gehirn lernt. Mir ist nämlich wieder bewusst geworden, wie sehr unser Gehirn davon profitiert, wenn wir neue Informationen nicht einfach nur auswendig lernen, sondern sie wirklich erleben und mit Bildern oder Geschichten verknüpfen. Das klingt vielleicht banal, aber die Wirkung ist enorm – und ich habe ein paar spannende Übungen dazu im Kopf, die ich dir unbedingt erklären möchte.


Die Bedeutung von Lernen heute


Wir leben im Informationszeitalter: Ständig prasseln neue Daten auf uns ein und wir müssen uns immer wieder neues Wissen aneignen, um im Beruf und Alltag mithalten zu können. Doch wie schaffen wir es, nicht nur schneller, sondern auch nachhaltiger und mit mehr Freude zu lernen? Genau darum geht es in den Übungen, die ich dir gleich vorstelle.


Gedächtnistest: Wortpaare merken


Eine der ersten Übungen, die ich dir zeigen möchte, ist ein klassischer Gedächtnistest mit Wortpaaren. Das Prinzip ist einfach: Du bekommst eine Liste von zehn Wortpaaren, wie zum Beispiel:


Kugel und Dach

Treppe und Orgel

Eule und Birne

Flöte und Taube

Ananas und Auto 

Löffel und Hut

Sonne und Ameise 

Zeppelin und Schlüssel 

Stein und Bleistift 

Knopf und Elefant 


Du hast eine Minute Zeit, dir diese Paare einzuprägen. Danach geh einmal um den Tisch, verdecke die ersten Wörter mit einem Blatt und versuche, zu jedem ersten Wort das passende zweite Wort zu ergänzen.


Warum macht man das? Ganz einfach: Es geht darum, herauszufinden, wie gut du dir isolierte Informationen merken kannst. Viele merken dabei schnell, dass sie sich nur wenige Paare behalten können. Das ist ganz normal, denn unser Gehirn liebt keine losgelösten Fakten, sondern Zusammenhänge und Bilder.


Die Kraft innerer Bilder


Jetzt kommt der spannende Teil: Beim zweiten Durchgang der Übung bekommst du wieder die Wortpaare – diesmal aber mit dem Tipp, dir zu jedem Paar ein inneres Bild oder eine kleine Geschichte auszudenken. Stell dir zum Beispiel vor, wie eine große Orgel eine Treppe hinunterrollt oder ein Elefant einen riesigen roten Knopf auf der Stirn trägt. Je verrückter und bildhafter die Vorstellung, desto besser bleibt das Paar im Gedächtnis.


Das ist der Schlüssel für effektives Lernen: Informationen werden viel besser behalten, wenn sie mit Bildern, Emotionen oder Geschichten verknüpft sind. Diese Technik ist nicht nur für Vokabeln nützlich, sondern auch für alles andere, was du dir merken möchtest.


Die zwei Gehirnhälften: Logik trifft Kreativität


Vielleicht hast du schon mal gehört, dass unser Gehirn aus zwei Hälften besteht, die unterschiedliche Aufgaben haben. Die linke Hälfte ist zuständig für Logik, Sprache und analytisches Denken – also das, was in der Schule oft gefordert wird. Die rechte Hälfte hingegen steht für Kreativität, Fantasie, Gefühle und das Erfassen von Zusammenhängen.


Das Problem: In der Schule wird meist nur die linke, logische Seite angesprochen. Die rechte, kreative Hälfte bleibt oft ungenutzt. Dabei wäre es viel effektiver, beide Seiten einzubeziehen. Das Gehirn liebt es, wenn Informationen bunt, bildhaft und konkret präsentiert werden – dann macht Lernen nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch viel nachhaltiger. 


Wahrnehmungssysteme: Wie wir Informationen aufnehmen


Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir neue Informationen am besten aufnehmen, wenn möglichst viele Sinne beteiligt sind. Sehen, Hören, Fühlen, manchmal sogar Schmecken und Riechen – je mehr Wahrnehmungskanäle du nutzt, desto besser bleiben die Inhalte hängen.


Kinder machen das übrigens intuitiv richtig: Sie begreifen Dinge wortwörtlich, indem sie sie anfassen, anschauen, nachahmen oder schmecken. Wenn du zum Beispiel jemandem das Wort „Milch“ erklären willst, hilft es mehr, die Farbe, den Geschmack und vielleicht sogar das Melken einer Kuh zu beschreiben, als nur das Wort zu nennen.


Praktische Tipps für nachhaltiges Lernen


Hier sind ein paar Tipps, die ich dir aus diesen Erkenntnissen mitgeben möchte:


- Nutze Bilder und Geschichten: Überlege dir zu jeder Information ein Bild oder eine kleine Geschichte, am besten so absurd und bunt wie möglich.

- Verbinde neue Infos mit Bekanntem: Je mehr du neue Inhalte mit bereits Bekanntem verknüpfst, desto leichter fällt dir das Erinnern.

- Sprich mehrere Sinne an: Schreibe, zeichne, sprich laut, bewege dich dazu – alles, was mehr Sinne einbindet, hilft beim Lernen.

- Lerne im Zusammenhang: Isolierte Fakten sind schwer zu behalten. Versuche, Inhalte immer im Kontext zu lernen, zum Beispiel als Teil einer Geschichte oder eines größeren Zusammenhangs.


Wenn du das nächste Mal etwas lernen möchtest, probiere es doch mal mit inneren Bildern, kleinen Geschichten und möglichst vielen Sinnen. Du wirst sehen, wie viel leichter und nachhaltiger dir das Lernen fällt – und wie viel mehr Spaß es macht. Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr unser Gehirn davon profitiert, wenn wir ihm erlauben, kreativ und ganzheitlich zu arbeiten.




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